Deutsche Gesellschaft für
Berg- und Expeditionsmedizin e.V.
Information zur Berg- und Höhenmedizin

Medizinische Aspekte bei Trekking und Expeditionen

Bei der großen Zahl von Trekkingtouren und Expeditionen in alpine Höhenlagen gewinnt das Wissen um die Anpassung an größere Höhen und die Behandlung von Höhenerkrankungen eine immer stärkere Bedeutung.

Alle wesentlichen Aspekte der Höhenmedizin beruhen auf der Tatsache, dass mit steigender Höhe der Luftdruck kontinuierlich abnimmt.

Beratung Höhenmedizin Alpinmedizin Bergmedizin

Höhenmedizinische und Bergmedizinische Beratung

 

Sie planen eine Expedition oder Bergtour oder hatten bereits Probleme in der Höhe. Ob Urlaub oder beruflich, wir wollen Ihnen helfen, dass Ihre Reise erholsam und stressfrei abläuft.

Anpassung an große Höhen ist nur bedingt möglich

Bis ca. 2.500m Höhe sollten bei einem gesunden Menschen mit ausreichender Kondition keine größeren Probleme auftauchen, dennoch ist jeder Mensch anders. Über diese Höhe hinaus benötigt der Körper immer längere Adaptationszeiten. Oberhalb von 5.500m Höhe ist eine vollständige Anpassung an die Höhe bzw. den Sauerstoffmangel nicht mehr möglich.

Eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome bezeichnen die Höhenkrankheit. Der zunehmende Sauerstoffmangel (Hypoxie) führt zusammen mit der zunehmenden Kälte, der trockenen Luft und der deutlich höheren UV-Strahlung zum kontinuierlichen Abbau der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Ca. 10% pro 1.000 Höhenmeter nimmt die Ausdauerleistungsfähigkeit ab.

Die normale Anpassung an größere Höhen erfolgt anfangs v.a. durch stark erhöhte und vertiefte Atmung, so dass mehr Sauerstoff aufgenommen werden kann. Eine vergrößerte Pumpleistung des Herzens mit Erhöhung von Puls und Schlagvolumen, trägt zu einem geringeren Teil dazu bei.

Nach einigen Tagen verbessert der Anstieg der roten Blutkörperchen mit Erhöhung der Sauerstofftransportfähigkeit die Höhenverträglichkeit. Durch die reaktive Vermehrung der roten Blutkörperchen in der Höhe und durch die vermehrten Flüssigkeitsverluste bei der verstärkten Atmung, kann es aber zu einer Eindickung und Verlangsamung des Blutes und daher zu Lebensgefahr durch Bildung von Blutgerinnseln kommen, wenn nicht genügende Flüssigkeitsmengen zugeführt werden. Diese Bluteindickung bewirkt auch eine Mehrbelastung für Herz und Kreislauf sowie eine schlechtere Durchblutung der Extremitäten mit erhöhter Erfrierungsgefahr.

Wer sollte den Rat eines Arztes einholen

Den Rat eines Arztes sollte jeder einholen, der gut vorbereitet in mittlere Höhen ab 3.500m und große Höhen ab 5.000m vorstoßen will. Besonders wichtig ist es aber für Menschen mit bekannten Vorerkrankungen (Lunge, Herz, Blutbild, hormonelle Störungen, angeborene Erkrankungen und andere) und für diejenigen, die schon einmal höhenkrank waren, damit während des Aufenthalts in der Höhe nichts Unvorhergesehenes passiert. Eine höhenmedizinische Untersuchung ist hier sinnvoll.

Eine bergmedizinische oder höhenmedizinische Beratung umfasst

Eine bergmedizinische Beratung umfasst i.A. ein Beratungsgespräch über medizinische Besonderheiten in der Höhe und extreme Umwelten, eventuell benötigte Impfungen, Empfehlungen für die kleine Rucksackapotheke etc. Außerdem können wir mit Ihnen besprechen, ob Ihr individueller Gesundheitszustand besondere Verhaltensmaßnahmen oder Vorbereitungen für Ihre geplante Reise nötig machen.

Eine Liste höhenmedizinisch beratender Ärztinnen und Ärzte

haben wir für Sie bereit gestellt »»

Bitte beachten Sie, dass sich die Liste im Aufbau befindet und noch nicht alle Ärzte aufgeführt sind. Bei der Auswahl Ihres Arztes achten Sie bitte neben der Nähe zu Ihrem Wohnort auch auf die Qualifikationen. Unsere Ärztinnen und Ärzte arbeiten in sehr unterschiedlichen Facharztrichtungen.

 

 

Höhenkrankheiten

Rainald Fischer "Berge für Kranke und Gesunde" Bayerisches Ärzteblatt 1/2006

 


International anerkannte Alpinärzteausbildung

Um als verantwortlicher Arzt ein Trekking oder eine Expedition kompetent betreuen zu können, muss Frau oder Mann heute eine ganze Reihe von Qualifikationen mitbringen. Neben profunden Kenntnissen in Allgemein-, Notfall- und Reisemedizin gilt dabei das Wissen um höhenbedingte Erkrankungen und deren Therapie als selbstverständlich. Aber was bringt der kompetenteste Mediziner, wenn er den Patienten nicht aus eigener Kraft erreichen kann?

Gerade deshalb wird in unseren Kursen neben der medizinischen Ausbildung ein ganz besonderer Schwerpunkt auf die alpinistische Ausbildung der angehenden Expeditionsärzte gelegt.

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Weiterführende Literatur

Eine Liste weiterführender Literatur und Veröffentlichungen zur Alpin- und Höhenmedizin, Wilderness Medicine, Rettungstechniken und zur Reisemedizin haben wir ihnen hier zusammen gestellt »»»